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Autos

EV Global Trends

Die Welt der E-Mobilität 2024

12.07.2024

Es ist eines der spannendsten Themen in der Automotive-Branche: Wie geht es mit der E-Mobilität voran? Wo setzen sich Elektroautos gut durch, wo weniger gut? Wodurch erklären sich die großen regionalen Unterschiede? GATEWAY TO AUTOMOTIVE mit einem schnellen, weltweiten Überblick.

Wo Elektroautos willkommen sind

Weltkarte E-Autos

E-Autos: Konzentration auf wenige Märkte

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Der weltweite Absatz aller Pkw-Modelle belief sich 2023 auf rund 75,3 Millionen Fahrzeuge, ein Anstieg von knapp 12 % gegenüber 2022. 13,6 Millionen davon waren „Electric Vehicles“, kurz EVs. Obwohl die EV-Verkäufe weltweit steigen, bleiben sie doch auf einige wenige Märkte konzentriert. Mehr als eine von drei Autozulassungen in China war 2023 „elektrisch“; eine von fünf in Europa und eine unter zehn in den USA. In anderen gut motorisierten Ländern wie Japan oder Indien bewegen sich die Verkäufe auf leicht wachsendem, niedrigem Niveau.

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Haupttreiber der Märkte sind niedrige Batteriekosten, 5G-Roll-out und neue Geschäftsmodelle wie „Battery as a Service“. Regierungen versuchen, Emissionsziele zu erreichen, und haben verschiedene Anreizsysteme für den Verkauf von EVs entwickelt. In China beispielsweise ist der Kauf von EVs steuerbefreit und seine „New Energy Vehicle (NEV)“-Industrie gilt als Schlüsselfaktor für Wachstum. Auch in der EU sind Steuervorteile und Kaufprämien beliebte Mittel der staatlichen Förderung.

Chinas NEV-Industrie auf dem Sprung auf den Weltmarkt

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China ist Weltmarktführer, Hersteller BYD ist die weltweit erfolgreichste Marke bei den EVs – mit rund 3 Millionen abgesetzten batterieelektrischen Pkw (BEV) und Plug-in-Hybriden (PHEV) lag der chinesische Hersteller 2023 vor Tesla mit rund 1,8 Millionen verkauften Fahrzeugen – dank Hybridautos im BYD-Angebot, während Tesla ausschließlich rein batteriebetriebene Pkw verkauft. Chinas Stärke erklärt sich aus dem riesigen reglementierten und zunächst stark geförderten eigenen Markt, auf dessen Grundlage sich in den letzten zehn Jahren die NEV-Industrie mit inzwischen mehr als 300 übers Land verteilten Herstellern entwickelt hat.

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Neben BYD sind SAIC, Nio, XPeng Motor oder Geely die bekanntesten Marken. Nach und nach kommen diese auch nach Europa und kooperieren hier mit dem Aftermarket. Im eigenen Land entsteht Dynamik durch eine gute Infrastruktur wie dem weltweit größten Netz an Ladestationen sowie immer neuen Ideen, E-Mobilität zu fördern – wie zuletzt einer „Abwrackprämie“ beim Umstieg von Verbrenner auf E.

EU will bis 2050 klimaneutral werden

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Die EU will bis 2050 der erste klimaneutrale „Kontinent“ werden. 25 % der EU-Treibhausgasemissionen entfallen auf den Verkehr. Eine entscheidende Rolle in der notwendigen Verkehrswende werden Deutschland und Frankreich spielen, die größten Produzenten und Absatzmärkte für EVs in der EU. Nach Prognose von Frost & Sullivan droht Deutschland bis 2030 aufgrund eingestellter Förderungen und hoher Energiepreise bei der Attraktivität für E-Mobilität auf Platz 27 zurückzufallen. In Frankreich schieben aktuell Regierung, Industrie und Gewerkschaften einen 1,5 Milliarden Euro schweren Produktionspakt an, der ausschließlich heimischen Produzenten zugutekommen soll.

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Dass langfristige Förderung sich auszahlt, zeigen die skandinavischen Länder. Im Ausnahmemarkt Norwegen lag der Anteil an E-Pkw bei den Neuzulassungen 2023 bei 82,4 %. Ergebnis einer Elektro-Initiative, die bereits in den 1990er-Jahren begann, kombiniert mit einem starken Innovations- und Umweltbewusstsein in der Bevölkerung. Auf Platz zwei beim Marktanteil landet Island mit 50 % EVs, gefolgt von Schweden (39 %), Dänemark (36 %) und Finnland (34 %). Auch in diesen Ländern haben die Regierungen langfristig auf E-Mobilität gesetzt, Anreize geschaffen und Infrastruktur ausgebaut.

In den Vereinigten Staaten ist E-Mobilität „demokratisch“

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Teslas Model Y war 2023 das meistverkaufte EV der Welt – doch der „Tesla“-Effekt scheint vielerorts stärker zu wirken als am eigenen US-Markt: 1,2 Millionen Elektroautos wurden in den USA im vergangenen Jahr verkauft, doch der Anteil an den Neuzulassungen ist mit 7,6 % gering. Das soll sich bald ändern, denn die US-Regierung hat scharfe Auflagen erlassen. Ab 2032 müssen 60 % aller Neuzulassungen vollelektrisch angetrieben werden, wobei dazu auch Hybridantriebe zählen. An den Maßnahmen hat die Regierung von Joe Biden seit Amtseinführung 2021 gearbeitet. Vorausgegangen waren lange Verhandlungen mit der Autogewerkschaft United Auto Workers (UAW).

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Neben den positiven Folgen für das Klima – der Verkehrssektor ist in den USA für rund ein Drittel aller CO2-Emissionen verantwortlich – hebt die Umweltbehörde EPA auch die finanziellen Vorteile hervor. Der EV-Fahrer würde über die gesamte Lebensdauer gerechnet rund 6000 US-Dollar gegenüber einem Verbrenner einsparen. Der Staat müsste im Jahr 13 Milliarden Dollar weniger für das Gesundheitssystem ausgeben, weil durch geringere Luftverschmutzung weniger US-Amerikaner erkranken. Allerdings: Gewinnt Donald Trump am 5. November die Wahl, werden die Maßnahmen voraussichtlich gekippt, denn er ist erklärter Gegner der E-Mobilität.

In Schwellenländern kommt Elektro auf zwei und drei Rädern

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Die Verkäufe von Elektroautos stiegen in den Schwellen- und Entwicklungsländern (EMDEs) außerhalb Chinas im Jahr 2023 weiter an, blieben aber insgesamt niedrig. Privatautos haben hier weniger Bedeutung als Sammeltransporter, Kleinbusse, Zwei- oder Dreiräder (2/3W). Deren Elektrifizierung wird entscheidend sein, um Emissionen zu reduzieren. So erreichte etwa Indiens EV-Markt circa 1,7 Millionen verkaufte Fahrzeuge, 87 % davon entfallen auf Zwei- oder Dreirad-Vehikel. Relativ verzeichnen E-Pkw im Zeitraum 2023/2024 allerdings ein Wachstum von 80 % gegenüber dem Vorjahr. In Thailand haben sich die Zulassungen von E-Pkw im Jahresvergleich auf fast 90.000 mehr als vervierfacht und erreichten einen Verkaufsanteil von 10 % – vergleichbar mit dem Anteil in den Vereinigten Staaten. Treiber sind neue Subventionen unter anderem für die inländische Batterieherstellung, niedrigere Import- und Verbrauchssteuern sowie die wachsende Präsenz chinesischer Automobilhersteller. In Lateinamerika erreichten die Verkäufe von Elektroautos im Jahr 2023 fast 90.000, führend sind Brasilien, Kolumbien, Costa Rica und Mexiko. In Brasilien haben sich die Zulassungen von Elektroautos im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifacht und liegen bei über 50.000, was einem Marktanteil von 3 % entspricht. Das Wachstum in Brasilien wurde durch den Einstieg chinesischer Automobilhersteller gestützt, darunter BYD mit seinen Song- und Dolphin-Modellen, Great Wall mit seinem H6 und Chery mit seinem Tiggo 8, der im Jahr 2023 sofort zu den meistverkauften Modellen zählte.

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