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Interview

Schnell unterwegs zur Digital Company

14.07.2024

Interview: Dr. René Deist, Chief Digital Officer bei ZF, über die Beiträge des internationalen Technologiekonzerns zur „Next Generation Mobility“.

Lesedauer: 1,5 Minuten

Dr. René Deist , Chief Digital Officer bei ZF Friedrichshafen AG
Dr. René Deist , Chief Digital Officer bei ZF Friedrichshafen AG

Digitalisierung oder der Einsatz von Tools wie KI ist bei ZF kein Selbstzweck, sondern ein Schlüssel zu den strategischen Zielen. ZF will die „Next Generation Mobility“ möglich machen. Menschen erwarten heute eine zukunftsfähige Mobilität, die elektrisch, intelligent, vernetzt, nachhaltig, sicher sowie autonom ist und dabei auch noch bezahlbar. Um die entsprechenden Technologien weltweit anbieten zu können, muss ZF zu einer „Digital Company werden“ – erläutert Dr. René Deist Chief Digital Officer

Wo steht ZF auf diesem Weg?

Dr. René Deist: „Die Digitalisierung fordert von jedem Einzelnen bei uns eine Veränderungsbereitschaft. Das ist, als würde man mit dem Rauchen aufhören oder seine Ernährung umstellen: Die Einstellung muss sich ändern. Und genau hier, beim vielzitierten ‚Mindset‘ und bei der Geschwindigkeit, haben wir in den vergangenen Jahren stark zugelegt.“

Welche Bereiche haben Sie konkret im Blick?

Dr. René Deist: „Erstens die Produktion, zweitens unsere gesamte Prozesswelt – vom Einkauf über den gesamten Wert- & Warenfluss bis hin zum Back Office – und drittens unsere Produkte inklusive Technologie-Entwicklung. Ein Beispiel: Mit der Digital Manufacturing Platform bringen wir alle Daten, die in unseren Werken entstehen, in unsere ZF-Cloud. Dort können wir sie im Hintergrund mit Hilfe von KI-Tools auswerten. Wir nutzen so die Potenziale, die uns durch Condition Monitoring und Predictive Maintenance zur Verfügung stehen. Weil dadurch auch ungeplante Ausfallzeiten minimiert werden, ergibt sich ein großes Einsparpotenzial.“

Geht es also vor allem um Einsparungen?

Dr. René Deist: „Nicht nur. Aber wenn wir wollen, dass die zukunftsfähige Mobilität für alle erschwinglich ist, müssen wir die Kosten stets im Blick halten. Es geht jedoch um mehr: Unser Know-how zur Industrialisierung ist inzwischen ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. In einer Zeit angespannter Lieferketten und volatiler Nachfrage-Entwicklung ist es wichtig, unsere Produktion schnell skalieren zu können.“

Was verändert sich in der Produktentwicklung?

Dr. René Deist: „Digitale Tools erleichtern agile Entwicklungsprozesse. Wir können unser Know-how heute viel besser als noch vor Jahren divisionsübergreifend einbringen. Wenn Fahrzeuge künftig stärker durch Software definiert sind, haben auch wir einen Anteil daran. Unser Anspruch ist es, Entwicklungspartner der Hersteller zu bleiben, uns aber auch als Anbieter neuer digitaler Produkte und Services zu positionieren, die die Endkunden überzeugen.“

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