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Ann-Katrin Klusak: Ihr Unternehmen bietet kostengünstige Lösungen für autonomes Fahren – können Sie uns verraten, wie Toramon die Balance zwischen Innovation und Kosteneffizienz erreicht, insbesondere in aufstrebenden Automobilmärkten wie Vietnam?
Yan Liu: Die innovative visuelle Sensortechnologie von Toramon ahmt das visuelle System des menschlichen Auges nach, das zwei Sehbahnen umfasst: die „Was”- und die „Wo”-Bahn. Der „Was”-Nervenkreislauf sorgt für die Identifizierung von Objekten, die Wahrnehmung von Größe, Farbe usw. Das „Wo”-System ermöglicht die räumliche Wahrnehmung und Bewegungswahrnehmung, ohne dass dabei Objekte erkannt werden. Diese Art der Wahrnehmung ist in den gängigen Lösungen für autonomes Fahren noch wenig erforscht. Toramon hat ein Sensorik-Paradigma entwickelt, das ein Gleichgewicht zwischen objektgesteuerter Berechnung und räumlicher Bewegungswahrnehmung herstellt. Dadurch wird der Aufwand für das Training der KI für die Objekterkennung erheblich reduziert und die räumliche Objekterkennung deutlich verbessert. Auf der Grundlage dieser proprietären Technologie ist Toramon in der Lage, mit deutlich geringerer Rechenleistung das gleiche Niveau des autonomen Fahrens zu erreichen und mit der gleichen Rechenleistung wie gängige Systeme ein höheres Niveau des autonomen Fahrens zu erzielen.

So unterstützt das 1V-System von Toramon beispielsweise AEB, ACC, LKA, FCW, PCW, LDW, DVR und Überhöhungswarnungen mit einer einzigen Kamera und einem 2-TOPS-Chip und ist damit eine kostengünstige Lösung für kostengünstige Nutzfahrzeuge und Personenkraftwagen, die in Schwellenländern stark nachgefragt sind. Außerdem kann das leistungsstarke Bildverarbeitungssystem von Toramon ein viel größeres Spektrum an Hindernissen erkennen, darunter auch Straßenabfälle und heruntergefallene Ladung. Die hochgradig anpassbaren Lösungen von Toramon erfüllen eine Vielzahl von Anforderungen, für erschwingliche bis hin zu High-End-Fahrzeugen.
Ann-Katrin Klusak: Angesichts der rasanten Entwicklung autonomer Technologien: Wie geht Toramon mit Herausforderungen wie unterschiedlichen Vorschriften, infrastrukturellen Einschränkungen und der Akzeptanz in den verschiedenen Regionen, in denen Sie tätig sind, um?
Yan Liu: Von Anfang an hat Toramon sich zum Ziel gesetzt, das Problem des autonomen Fahrens in seine grundlegendsten Bestandteile zu zerlegen und diese mit innovativem Denken zu lösen. Nach diesem Prinzip hat Toramon universelle Technologien entwickelt, die unterschiedliche Anforderungen an intelligente Fahrzeuge unterstützen, ohne dass Sensoren wie LIDAR oder eine komplexe Infrastruktur wie hochauflösende Karten erforderlich sind. Durch die Konfiguration der Algorithmen kann die Lösung von Toramon an verschiedene Fahrzeugtypen und unterschiedliche Crashtest-Standards angepasst werden, darunter CNCAP in China und Euro NCAP. Die Einfachheit des Systems macht seine große Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Anforderungen aus.

Ann-Katrin-Klusak: Wie arbeitet Toramon mit OEMs, Tier-1-Zulieferern und Aftermarket-Anbietern zusammen, um Ihre autonomen Lösungen in bestehende Fahrzeugökosysteme zu integrieren – und welche Partnerschaften streben Sie für die Zukunft an?
Yan Liu: Mit seiner starken Full-Stack-Forschungs- und Entwicklungskapazität im Bereich Software und Hardware ist Toramon ein Tier-1-Zulieferer für mehrere Pkw- und Nutzfahrzeughersteller in China und bietet kostengünstige AEB-, ADAS- und Flottenmanagementlösungen. Toramon arbeitet auch aktiv mit Aftermarket-Anbietern zusammen, um bestehende Nutzfahrzeuge nachzurüsten und die Sicherheit von Logistiksystemen durch AEB-, L1-ADAS- und Flottenmanagementfunktionen zu verbessern. In unserem mehrstufigen Kooperationsökosystem fungieren wir auch als OEMs zur Unterstützung von Dienstleistern und bieten IP-Lizenzen für integrierte KI-Maschinen, einschließlich Robotik und Drohnen.