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Internationale Marktunterschiede bei Besitzwechsel, Neuzulassung und BEV

06.06.2025

Eine Auswertung der international erhobenen DAT-Daten ergibt ein deutliches Bild: In zahlreichen Märkten außerhalb Deutschlands herrscht eine andere Marktdynamik bei Neuzulassungen und Besitzumschreibungen als hierzulande.

Lesedauer: 3 Minuten

Entwicklung des Gebraucht- und Neuwagenmarktes im Jahr 2024

Im Jahr 2024 zeigte sich der deutsche Automobilmarkt in zwei Facetten: Während der Gebrauchtwagenmarkt mit einem Anstieg der Besitzumschreibungen um 7,45 % ein deutliches Wachstum verzeichnete, blieb der Neuwagenmarkt mit einem leichten Rückgang von 0,96 % unter dem Niveau des Vorjahres.

Dynamische Marktentwicklungen im internationalen Vergleich

In den Nachbarländern und weiteren internationalen Märkten hingegen fiel die Marktentwicklung deutlich dynamischer aus. Die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) hat eine umfassende Analyse vorgelegt, die sowohl den Vorjahresvergleich als auch die Entwicklung seit dem Jahr 2021 umfasst. Insgesamt lässt sich feststellen: In vielen dieser Märkte nimmt die Marktdynamik im Vergleich zum Vorjahr spürbar zu.

Besitzumschreibungen

Tabelle Besitzumschreibungen

Ein Blick auf die einzelnen Märkte zeigt teils markante Unterschiede. Länder wie China, Polen und die Türkei konnten zwischen 2021 und 2024 ein zweistelliges Wachstum bei den Besitzumschreibungen verzeichnen – in Polen und der Türkei liegt dieses sogar nahe der 20-Prozent-Marke. Im Gegensatz dazu steht ein deutlicher Rückgang in Tschechien und Frankreich. Besonders auffällig: Tschechien weist mit rund 655.000 Besitzumschreibungen das geringste Marktvolumen in der Analyse auf, während China mit knapp 20 Millionen Einheiten klar den größten Markt darstellt.

Betrachtet man ausschließlich die Entwicklung gegenüber dem Vorjahr, sticht Polen mit einem beeindruckenden Zuwachs von über 30 % hervor. Auch Spanien (+8,61 %) und Italien (+8,56 %) konnten moderate Zuwächse verzeichnen und verzeichnen zudem einen positiven Vierjahrestrend.

Neuzulassungen

Tabelle Neuzulassungen

Besonders hervorzuheben ist der türkische Markt, der gegenüber 2021 ein Wachstum von 74 % erzielte. Mit über 900.000 Neuzulassungen hat sich der Markt nach vorherigen Schwankungen nun bereits im zweiten Jahr auf hohem Niveau stabilisiert – ein Plus von 1,34 % auch im Vergleich zum Vorjahr.

Abgesehen von Südkorea (-3,86 %) zeigten alle betrachteten Länder gegenüber 2021 ein Wachstum, teils sogar zweistellig – darunter Tschechien, China, Spanien, die Niederlande, Polen, Griechenland und erneut die Türkei.

Beim Vorjahresvergleich fällt erneut Polen mit einem starken Plus von 16,11 % auf, gefolgt von Spanien mit 7,11 %. Die übrigen Märkte wiesen eher moderate Zuwächse im unteren einstelligen Bereich auf. Rückgänge bei den Neuzulassungen zeigten sich hingegen in Italien, Deutschland, Frankreich und Südkorea.

BEV-Anteile an den Neuzulassungen

Tabelle BEV-Anteile an den Neuzulassungen

Ein Blick auf die rein batterieelektrischen Fahrzeuge (BEV) offenbart klare Unterschiede in der Elektrifizierungsdynamik der Märkte. Die Niederlande (34,7 %) und China (27,6 %) führen mit den höchsten BEV-Anteilen an den Neuzulassungen, gefolgt von Österreich, Frankreich, Deutschland und der Türkei, die ebenfalls zweistellige Werte erreichen.

In absoluten Zahlen liegt China mit über 6 Millionen BEV-Neuzulassungen unangefochten vorn. Deutschland, Frankreich, die Niederlande und Südkorea folgen mit jeweils sechsstelligen Zahlen.

Die prozentualen Veränderungen der BEV-Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahr fallen mehrheitlich positiv und häufig sogar zweistellig aus. Ein deutlicher Ausreißer nach unten ist jedoch Deutschland, das mit einem Rückgang von 27 % den stärksten Einbruch bei den batterieelektrischen Neuzulassungen verzeichnen musste.

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