Mit drei Milliarden Euro jährlich – bis zu einem Drittel ihrer gesamten F&E-Ausgaben – investieren die europäischen Hersteller am meisten. 72 Prozent der befragten Hersteller plant bis 2030 die jährlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung zu erhöhen; nur 13 Prozent werden künftig weniger ausgeben.
„Die hohen Investitionen sind notwendig, üben jedoch einen hohen finanziellen Druck auf die Hersteller aus und beeinträchtigen maßgeblich ihren Cashflow und die Rentabilität“, erklärt Dr. Elmar Pritsch, Partner Software Defined Vehicle bei Deloitte. „Über Partnerschaften können die eigenen Entwicklungskosten jedoch reduziert werden. Sie helfen auch, bei dem schnellen Entwicklungstempo am Markt mitzuhalten und dem Fachkräftemangel im IT-Sektor zu begegnen.“
„Verstrickung in Komplexität“
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80 Prozent der befragten Unternehmen, die nach eigenen Angaben Vorreiter beim Thema SDV sind, geben an, bereits solche SDV-Partnerschaften etabliert zu haben. Am häufigsten kooperieren sie in den Bereichen Cybersicherheit (49%), autonomes Fahren (46%) und Betriebssysteme (44%). Bei der Reduktion von Komplexität und Kosten im Bereich der E/E-Architektur – insbesondere hinsichtlich der Betriebssysteme – besteht aber noch Verbesserungspotenzial. „Aktuell arbeiten die OEMs mit bis zu acht Betriebssystemen im Fahrzeug gleichzeitig. Die Unternehmen verstricken sich hier in unnötige Komplexität, und das treibt die Kosten nach oben. Wichtig wäre, die Zahl der Betriebssysteme deutlich zu reduzieren und Schnittstellen zu harmonisieren“, so Softwareexperte Pritsch.
Das softwaredefinierte Fahrzeug eröffnet neue Einnahmequellen: Ein Drittel der befragten Führungskräfte möchte die generierten Daten nutzen, um personalisierte und verbesserte Services anzubieten. Rund ein Viertel der Befragten (26%) plant solche Services in Kooperation mit Drittanbietern zu entwickeln. Ein Großteil der Hersteller (80 Prozent) erwartet über die Service-Monetarisierung beträchtlichen Umsatz zu generieren – im Durchschnitt um die 720 Millionen US-Dollar innerhalb der nächsten fünf Jahre.