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Interview mit FIVA-Präsident Tiddo Bresters

„Wir müssen Ausbildung neu denken“

29.10.2025

Tiddo Bresters, Präsident des internationalen Oldtimerverbands FIVA, über den Nachwuchsmangel im Oldtimerhandwerk.

Lesedauer: 2 Minuten

Tiddo Bresters
Tiddo Bresters, Präsident Fédération Internationale des Véhicules Anciens (FIVA)

Herr Bresters, warum ist es so schwierig, junge Menschen für die Arbeit an Oldtimern zu gewinnen?

Das hat mehrere Gründe: Zum einen gibt es immer weniger junge Leute, die überhaupt technische Berufe ergreifen wollen, das ist ein europaweites Problem. Zum anderen fehlt es an Struktur: Viele gute Initiativen laufen nebeneinander her, ohne dass sie sich vernetzen. So geht viel Energie verloren.

Was müsste sich ändern?

Wir brauchen mehr Kooperation. Werkstätten, Schulen, Verbände und vielleicht auch staatliche Stellen sollten gemeinsam Ausbildungsprogramme entwickeln, die sich gezielt mit klassischer Fahrzeugtechnik befassen. Momentan suchen alle für sich, das reicht nicht mehr aus.

Blick durch das Seitenfenster auf den Innenraum eines klassischen Autos mit Holzarmaturenbrett, Lenkrad und Ledersitzen.
Foto: Tobias Schult

Also braucht es ein eigenes Ausbildungssystem für Oldtimermechaniker?

Genau. Das Wissen über alte Technik ist Kulturerbe. Wenn wir das erhalten wollen, müssen wir es weitergeben – systematisch, nicht zufällig. Es wäre sinnvoll, wenn es anerkannte Spezialisierungen innerhalb bestehender Berufsbilder gäbe, etwa im Bereich der Fahrzeugrestaurierung oder der historischen Motorentechnik.

Und wer könnte das umsetzen?

Das kann nur in Zusammenarbeit gelingen. Weder einzelne Betriebe noch die FIVA allein schaffen das. Aber wir können Impulse geben, Kontakte herstellen und den politischen Rahmen mitgestalten. Denn nur mit Nachwuchs bewahrt die Szene ihr Fundament.

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