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So bleibt Ihr Auto wie neu: Die Wahrheit über Lackschutz

25.08.2025

Hersteller investieren Millionen in moderne Lacktechnologien. Da könnte man meinen, zusätzliche Schutzprodukte seien überflüssig – schließlich sollte ein Autolack heute problemlos ein ganzes Fahrzeugleben halten.

Lesedauer: 4 Minuten

Theoretisch stimmt das, doch durch zusätzlichen Schutz bleibt das Auto länger attraktiv, lässt sich einfacher verkaufen und erfordert weniger Pflegeaufwand im Alltag. Gerade dieser Punkt wird oft unterschätzt: Die größte Stärke einer Keramikversiegelung ist die Reduzierung des Pflegeaufwands – viele verwechseln sie jedoch fälschlicherweise mit einem wirksamen Kratzschutz.

Was sind die Hauptfaktoren, die Autolack schädigen?

Ein rotes Auto
  • UV-Strahlung: Früher ein großes Problem, insbesondere bei roten Fahrzeugen, die schnell ausbleichten. Bei heutigen Mehrschichtlacken mit Klarlack und UV-Filtern ist dieses Risiko deutlich geringer, dennoch bietet eine zusätzliche Schutzschicht weiterhin Vorteile.

  • Chemische Einflüsse: Dazu gehören Streusalz und Öl auf der Straße, ätzender Vogelkot, Baumharze oder aggressive Reiniger in Waschanlagen. Klassisches Wachs bietet hier nur kurzfristigen Schutz, Polymer-Versiegelungen halten länger. Am wirkungsvollsten sind jedoch Keramikversiegelungen und Lackschutzfolien (Paint Protection Film, PPF).
A man checks a wing mirror for paint damage
  • Mechanische Belastung: Kleine Kratzer durch Büsche, Parkrempler oder Steinschläge lassen sich kaum vermeiden. Ironischerweise entstehen die meisten Lackschäden durch falsche Reinigungstechniken – etwa durch Schwämme, ungepflegte Waschstraßen oder Ledertücher. Wachs und Polymer-Versiegelungen sind in diesem Bereich relativ schwach. Keramikversiegelungen reduzieren Kratzer nicht durch Härte, sondern durch ihre glatte, schmutzabweisende Oberfläche. Den besten Schutz vor mechanischen Einwirkungen bietet jedoch eindeutig Lackschutzfolie (PPF).

Zusätzliche Vorteile

Neben dem Schutz spielen auch Optik und Pflegeleichtigkeit eine Rolle:

  • Wachs, Polymer- und Keramikversiegelungen sorgen für mehr Glanz und erleichtern die Reinigung.
  • PPF ist zwar in der Regel weniger glänzend als blanker Lack, kann aber mittlerweile mit speziellen Beschichtungen versehen werden, die die Reinigung genauso einfach machen.

Versicherung & Garantie

Ein Punkt, der oft übersehen wird: Versicherung und Garantiebedingungen. Einige Hersteller und Versicherer sehen Keramikversiegelungen kritisch, da sie bei Reparaturen vor dem Neulackieren entfernt werden müssen – das erhöht die Kosten. Es empfiehlt sich daher, sich die Beschichtung schriftlich bei der Versicherung bestätigen zu lassen. Hochwertige Policen übernehmen inzwischen sogar die erneute Versiegelung oder das Wiederaufbringen einer Lackschutzfolie nach einer Reparatur.

Schutz weiterer Fahrzeugteile

Eine Hand fährt mit eine Schwamm über einen Autoreifen

Nicht nur der Lack profitiert von Schutzmaßnahmen:

  • Kunststoff- und Gummiteile verblassen weniger schnell.
  • Teppiche und Stoffbezüge können mit wasserabweisenden Mitteln behandelt werden, um Flecken vorzubeugen.
  • Lederpflegeprodukte schaffen eine schützende, schmutzabweisende Schicht, die Abnutzung und z. B. Jeansverfärbungen reduziert.
  • Felgen lassen sich durch spezielle Schutzprodukte ebenfalls deutlich leichter reinigen, da Bremsstaub und Teer weniger stark anhaften.

Vorbereitung ist alles

Messebesucher

Die wichtigste Grundlage für jeden Schutz ist die korrekte Vorbereitung – ein Punkt, der bei Händler-Aufbereitungen oft vernachlässigt wird. Selbst Neuwagen weisen nach Transport und Lagerung bereits Verschmutzungen auf, Gebrauchtwagen umso mehr. Die Haltbarkeit und Wirksamkeit von Schutzprodukten hängt maßgeblich von der Sorgfalt bei der Vorbereitung ab

Bert Youell

Bert Youell

Redakteur – PRO Detailer Magazine

Berichtet für Gateway rund um die Welt des Detailings.

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