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82 Prozent der autofahrenden Bevölkerung freuen sich, wenn ihnen ein klassischer Wagen auf der Straße begegnet – ein Wert, der für sich spricht. Diese starke Zustimmung ist eines der Kernergebnisse der umfassenden Studie, die von Wolk & Nikolic gemeinsam mit Partnern wie dem VDA, ZDK und der Automechanika Frankfurt durchgeführt wurde.
Emotional – und wirtschaftlich relevant
„Classic Cars sind nicht nur schön anzusehen, sie spielen auch ökonomisch eine beachtliche Rolle“, betonte Gerd Heinemann, Studienautor und Geschäftsführer von BBE Automotive. 90 Cent pro gefahrenem Kilometer investieren Halterinnen und Halter durchschnittlich – allein für Wartung und Reparatur, Steuern und Versicherungen nicht eingerechnet.
Und das bei überschaubarer Laufleistung: Im Schnitt werden Oldtimer in Deutschland nur rund 2.500 Kilometer pro Jahr bewegt – ein Bruchteil im Vergleich zum klassischen Alltags-Pkw. Die Umweltbelastung? „Verschwindend gering“, so Heinemann. Der Anteil historischer Fahrzeuge an der Gesamtfahrleistung liegt bei lediglich 0,6 Prozent.
Was Studienautor Gerd Heinemann an den Ergebnissen erstaunt hat
Eine Szene im Wandel

Doch es ist nicht alles „chromglänzende Nostalgie“. Die Branche steht vor ernsthaften Herausforderungen – etwa beim Angebot von Ersatzteilen und beim Fachkräftemangel. „Die teilweise extrem schlechte Teileversorgung könnte im schlimmsten Fall zur Stilllegung verschiedener Modelle führen“, warnte Zoran Nikolic, Geschäftsführer von Wolk & Nikolic. Hier brauche es neue Lösungen zum Beispiel durch mehr Kooperationen in der Ersatzteilbranche.
Die gute Nachricht: Es gibt Bewegung in der Szene. Jüngere Enthusiasten interessieren sich zunehmend für Fahrzeuge der 1990er und 2000er Jahre. Damit wird die Community nicht nur jünger, sondern auch digitaler. Doch gleichzeitig müssen erfahrene Werkstattbesitzer ihr Wissen rechtzeitig weitergeben, um das Know-how in der Branche zu sichern.
Ausblick: Heiter bis wolkig
Für die kommenden Jahre zeigt sich die Branche vorsichtig optimistisch. Die Zahl der Fahrzeuge ab 30 Jahren liegt derzeit bei etwa 1,45 Millionen – auch wenn das Wachstum zuletzt leicht nachgelassen hat. Die Autoren der Studie rechnen mit einem stabilen Markt für mindestens fünf bis sieben Jahre, der sich jedoch weiter in Richtung preiswerterer Volumenfahrzeuge verschieben könnte.
Entscheidend sei, so Nikolic, „wie sich die politische Debatte rund um Emissionen und Mobilität entwickelt – und ob es gelingt, die Teileversorgung neu zu organisieren.“
Über die Studie

Die Classic Studie 2025 basiert auf einer breiten Onlinebefragung von über 2.000 Halterinnen und Haltern sowie mehr als 100 Werkstätten mit Old- und Youngtimer-Fokus. Ergänzt wurde sie durch Experteninterviews, Marktanalysen und KBA-Daten. Mit über 130 Seiten liefert sie einen umfassenden Einblick in das aktuelle Stimmungsbild der Branche.
Erhältlich ist die Studie für 895 € zzgl. MwSt. direkt bei Wolk & Nikolic / BBE, dem unabhängigen Partner für Marktforschung und Marktanalysen im Autoteilemarkt.
Unterstützt wurde die Studie vom ADAC, der Automechanika Frankfurt, der DAT, BOSCH, Classic Trader, Glasurit, TÜV Süd, OCC, Oldtimermarkt, Jaguar Landrover, dem VDA, VDIK, Vogtmann und dem ZDK.
