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SIBs zeichnen sich vor allem durch ihre deutlich geringeren Kosten, die breite weltweite Verfügbarkeit von Natrium und ihre Umweltfreundlichkeit aus. Im Vergleich zu LIBs sind sie sicherer, insbesondere hinsichtlich der thermischen Stabilität, und lassen sich einfacher recyceln. Nachteile bestehen allerdings in der geringeren Energiedichte, was zu kürzeren Reichweiten führt, sowie im größeren Gewicht und einer bislang geringeren Lebensdauer, auch wenn hier Fortschritte in der Forschung sichtbar sind.
Bis 2030 wird erwartet, dass SIBs rund fünf Prozent Marktanteil im globalen EV-Batteriesektor erreichen. Den größten Schub wird die Technologie im asiatisch-pazifischen Raum erfahren, vor allem in China und Indien, wo kostengünstige Mobilitätslösungen im Vordergrund stehen. Dort dürften insbesondere Zweiräder, Dreiräder, Mini-EVs und städtische Flottenfahrzeuge profitieren. In Europa und den USA hingegen wird die Verbreitung begrenzter ausfallen und sich vor allem auf günstige Flottenfahrzeuge konzentrieren.
Neben dem Einsatz in der urbanen Mobilität eröffnen SIBs interessante Perspektiven für industrielle Anwendungen wie Netz- und Großspeicherlösungen, die Integration erneuerbarer Energien oder als Notstromsysteme. Auch im Konsumentenbereich sind Anwendungen denkbar, etwa in Powerbanks, Solar-Kits oder für die Elektrifizierung ländlicher Regionen.
Große Investitionen von Unternehmen wie CATL, BYD und HiNa in China, Northvolt in Schweden, Tiamat in Frankreich oder Natron Energy in den USA unterstreichen den Trend hin zur Kommerzialisierung. Insbesondere in China entsteht durch milliardenschwere Projekte eine dominante Produktionsbasis, während Europa, die USA und Japan versuchen, eigene Wertschöpfungsketten aufzubauen, um ihre Abhängigkeit von Lithium zu verringern.
In der näheren Zukunft werden SIBs vor allem in Nischenmärkten eingesetzt, also in günstigen Elektrofahrzeugen und stationären Energiespeichern. Mittelfristig könnten technologische Fortschritte bei Energiedichte und Ladegeschwindigkeit ihren Einsatz auch auf breitere Mobilitätssegmente ausweiten. Langfristig gelten sie als sichere, nachhaltige und kostengünstige Ergänzung zu Lithium-Ionen-Batterien, die die Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen deutlich reduzieren könnte
